
Niedersachsen im Gespräch
Wohnbauland nachhaltig entwickeln!
Die Nachfrage nach Wohnraum hält an. Angesichts der aktuellen Wohnungsbedarfe sind die quantitativen Anforderungen an Wohnbaulandentwicklung hoch. Die Kommunen stehen vor der Herausforderung, die qualitativen Ziele einer nachhaltigen Stadtentwicklung dabei nicht aus dem Blick zu verlieren. Es geht darum, den Flächenverbrauch zu minimieren, bezahlbaren Wohnraum zu sichern, klima- und bedarfsgerecht zu bauen und dabei Städte und Gemeinden qualitätvoll weiterzuentwickeln.
Vor diesem Hintergrund fand am 09. September 2019 die Fachtagung „Wohnbauland nachhaltig entwickeln!“ des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz fand in Hannover statt.
Im Fokus standen sowohl Bausteine einer nachhaltigen Wohnungsbaustrategie als auch qualitative Anforderungen an neue Wohngebiete. Exemplarisch wurden fünf gute Beispiele für unterschiedliche Planungskontexte in Kommunen unterschiedlicher Größe und aus unterschiedlichen Regionen des Landes vorgestellt. Beim abschließenden Podiumsgespräch tauschten sich Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunen und aus den Bereichen Wirtschaft, Soziales und Umwelt über Strategien und Instrumente einer nachhaltigen Wohnungsbauentwicklung aus.
Der Niedersächsische Umweltminister Olaf Lies begrüßte die ca. 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Er erläuterte die Landesziele für eine nachhaltige Wohnungspolitik. Zentrale Herausforderung sei die Sicherung von bezahlbarem Wohnraum für kleine und mittlere Einkommen. Als wichtige sich ergänzende Instrumente hob er hier die Wohnbauoffensive für den Neubau sowie die Mietpreisbremse und die Städtebauförderung im Bestand hervor.
Sabine Djahanschah von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ordnete das Thema Wohnbaulandentwicklung in ihrem Keynotevortrag „Wohnraum schaffen, zukunftsfähige Lebensräume sichern“ in den Gesamtkontext der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ein. Dabei spannte sie einen weiten Bogen – von der Problematik des hohen Verbrauchs mineralischer Rohstoffe beim Bauen als CO2-Emittent und Kostentreiber bis zu CO2-Emissionen aus Verkehren, die daraus resultieren, dass immer noch zuviel Wohnraum gerade in ländlichen Räumen neu gebaut wird.
Die Ergebnisse der im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz erarbeiteten Studie zur nachhaltigen Wohnbaulandentwicklung in Niedersachsen fasste Kirsten Klehn vom Büro plan zwei aus Hannover zusammen. Dabei ging sie sowohl auf die Bausteine einer nachhaltigen kommunalen Wohnungsbaustrategie – vom integrierten Entwicklungskonzept über die Innenentwicklungsstrategie und Standortprüfung für die Außenentwicklung bis zur Bestandssicherung ein. Die Studie beschäftigt sich darüber hinaus mit den qualitativen Anforderungen an neue Wohngebiete und zeigt Instrumente auf, die zur qualitativen Steuerung der Baugebietsentwicklung eingesetzt werden können.
Das Programm und die Vortragsfolien zu dem Einführungsvortrag „Wohnbauland nachhaltig entwickeln – die Praxis in Niedersachsen“ sowie die Folien der im weiteren Verlauf vorgestellten Beispiele aus niedersächsischen Kommunen können Sie im Folgenden herunterladen.